Frauenarztpraxis
Dr. med. Ole Schiffel
FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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Masturbieren heißt, die eigenen Geschlechtsorgane mit der Hand oder Hilfsmitteln zu stimulieren, um zum Orgasmus zu kommen – ein Tabuthema in unserer Gesellschaft: Über Selbstbefriedigung sprechen wir kaum, viele Frauen und Mädchen wissen nichts darüber, lehnen die Masturbation ab oder sind desinteressiert. Dabei ist es natürlich und gesund, sich selbst zu befriedigen. Hier erfahren Sie, wieso:
Masturbieren bedeutet, sich zu berühren, um sich sexuell zu erregen. Es ist eines der intimsten und persönlichsten Dinge, die wir ausführen können. Manche Frauen masturbieren mit einem Partner oder in einer Gruppe. Wenn Sie ihren Partner beim Masturbieren beobachten, kann das Ihre sexuelle Erregung erhöhen. Umgekehrt können Sie dem Partner zeigen, wie er Sie am besten erregt:
Streicheln Sie ihre Brüste, kneten Sie oder reiben Sie behutsam an den Brustwarzen. Fahren Sie liebevoll mit den Fingerkuppen über die Vulva, d. h. über ihren äußeren Genitalbereich. Stimulieren Sie anschließend die Klitoris bzw. den Kitzler – hier kann auch ein Vibrator helfen. Sie können einen oder mehrere Finger sanft in die Scheide einführen, ebenso Dildos oder Sexspielzeug.
Die meisten Mädchen und Frauen masturbieren, wenn sie allein sind: liegend im Bett am Abend, seltener stehend, beim Baden oder Duschen. Gelegentlich wird auch neben dem schlafenden Partner masturbiert. Auch romantische Fantasien sind eine Art, sich selbst zu befriedigen, indem man verschiedene sexuelle Erfahrungen denkt. Manche masturbieren beim Lesen sexueller Literatur.
Die Kirche, Medizin und Wissenschaft bezeichneten die Selbstbefriedigung in vergangenen Jahrhunderten und manchmal auch heute noch als Unzucht. Sie behaupteten, Masturbation führe zur Gehirnerweichung, Rückenmarkschwund, Wahnsinn, Erblindung, Pocken, Tuberkulose und Pickeln. Aber lediglich zwanghaftes Onanieren hat Krankheitswert.
Tatsächlich aktiviert Masturbation das Herz-Kreislauf-System. Überdies regt sie an, dass der Körper Glückshormone ausschüttet. Das entspannt und macht zufrieden. Deshalb wird Masturbation nicht selten auch gegen chronische Schmerzen eingesetzt. Etwa bei Kopfschmerzen, Migräne, Menstruationsbeschwerden. Hilfreich soll die Masturbation auch sein gegen Prüfungsangst oder Lampenfieber. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Schlafstörungen.
Ferner verbessert sich der Sex mit dem Partner, wenn Frauen bereit sind, ihre sexuellen Bedürfnisse zu leben und offen zu kommunizieren. Überdies kommen Frauen, die masturbieren auch beim Sex mit dem Partner häufiger zum Orgasmus, was zu einem höheren Selbstwertgefühl führt.
In der zweiten und dritten Schwangerschaftshälfte kann der Bauch manchmal störend sein oder den Geschlechtsverkehr einschränken – auch wegen Angst, dem Baby zu schaden. Diese Angst ist unbegründet, aber Selbstbefriedigung kann eine gute Alternative sein. Dabei werden Glückshormone und Endorphine freigesetzt, die sogar Verspannungen und Rückenschmerzen lindern können. Der Orgasmus erhöht nicht das Risiko einer Frühgeburt.
Masturbation hilft, sich zu entspannen. Es kann auch sexuell anregend sein, vor einem Partner zu masturbieren. Außerdem hilft es, wenn der Partner weiß, was man sich wünscht, um zum Orgasmus zu kommen.
Cybersex ist eine Art von Sex, bei der Partner über Computer oder Smartphone miteinander chatten, Videos schauen oder Fotos austauschen. Oder sie benutzen eine Sexspielzeug-App. Während der Pandemie war oder in Fernbeziehungen ist Cybersex eine beliebte Möglichkeit, sich selbst vor und mit dem Partner zu befriedigen.
Viele Menschen, die krank oder alt sind, leben allein. Sie haben trotzdem ein Bedürfnis nach Sex. Masturbieren ist eine Möglichkeit, um sich zu entspannen und sich wohlzufühlen. Es ist gut für die Gesundheit, sogar Herzkranke können davon profitieren. Beim Orgasmus kommen Herz und Kreislauf in Schwung, aber er belastet den Körper weniger als ein kleiner Spaziergang.
Die Gruppenmasturbation ist eine seltene Sexualpraktik: Eine Gruppe bildet einen Kreis und jeder masturbiert. Überwiegend beteiligen sich männliche Jugendliche. Bisweilen veranstalten sie einen Wettbewerb. Je nachdem, was festgelegt wird, gewinnt derjenige, der am schnellsten, spätesten oder am weitesten ejakuliert. Vereinzelt gibt es für Frauen Workshops zur Gruppenmasturbation.
Aus dem Gesagten folgt: Masturbation hilft, zu verstehen, was uns sexuell gefällt. Sie trägt dazu bei, Stress abzubauen und die körperliche und emotionale Gesundheit zu verbessern. Ferner kann sie helfen, eine bessere sexuelle Beziehung zu sich und zu anderen zu entwickeln.
Durch Masturbation können wir lernen, was uns erregt. Was ermöglicht, unsere sexuellen Fantasien auszuleben, uns auf neue Ideen einzulassen? Wir entdecken unsere Anatomie und erfahren, wie wir unseren Körper am besten stimulieren. Wie erregen wir uns auf neue Weise? Wie noch können wir uns sexuell befriedigen?
Sehen Sie die Masturbation als Teil ihres Lebens. Lediglich Risikoschwangerschaften stellen aber eine mögliche Kontraindikation dar: In dem Falle sollten Sie mit uns sprechen.
Praxis Erstellt von Ole Schiffel